Siemens auf der inter airport Europe 2013 in München
Effiziente und umweltfreundliche Lösungen für den Flughafen sind die zentralen Themen der diesjährigen inter airport Europe, die vom 8. bis 11. Oktober 2013 in München stattfindet. Vor diesem Hintergrund zeigt Siemens Mobility and Logistics Produkte, Lösungen und Dienstleistungen, die dazu beitragen, Energie zu sparen, Passagier- und Frachtkapazitäten flexibler einzusetzen sowie die Beförderungskapazität insgesamt zu steigern. Im Fokus steht das vollautomatische Check-in-System mit integrierter Gepäckaufgabe sowie das Thema Luftfracht und die Optimierung des Passagierflusses.
Integrierte Gepäckfördersysteme für eine effiziente Infrastruktur an Flughäfen
Siemens hat mehr als 300 Logistik-Systeme an Flughäfen auf der ganzen Welt implementiert. Das Portfolio umfasst Systeme für den Bag-drop/Checkin für die Gepäckaufgabe, Identifikations- und Sicherheitssysteme sowie Transport- und Sortiersysteme plus die passenden IT-Systeme. Die Förderanlagen, die sich in Bandförderer und Behälterförderer unterscheiden, können mehrere Kilometer lang sein und müssen mehrere tausend Gepäckstücke am Tag transportieren, durchleuchten und identifizieren.
Gepäckfördersysteme sind ein zentraler Bestandteil für eine reibungslos funktionierende Infrastruktur an Flughäfen. Unabhängig von der Größe des Flughafens, werden die Gepäckförderanlagen von Siemens so konzipiert, dass sie eine hohe Verfügbarkeit mit hohen Durchsatzraten erreichen. Darüber hinaus sind sie besonders energieeffizient: In lastarmen Zeiten werden unnötige Leerläufe in den Förderanlagen durch eine intelligente Steuerung vermieden und erst in Spitzenzeiten werden Teilsysteme hinzugeschaltet. Ziel ist, die Lebenszykluskosten der Anlagen möglichst gering zu halten.
Gepäckaufgabe der Zukunft
Die heutige Situation an Flughäfen ist für Reisende nicht immer stressfrei. Passagiere müssen häufig an verschiedenen Abfertigungs- und Gepäckschaltern anstehen und warten. Für den Check-in am Flughafen gibt es bereits Selbstbedienungslösungen, doch bei der Gepäckaufgabe kommt es häufig noch zu Warteschlangen an den Countern. Die Lösung besteht darin, Gepäckaufgabe (bag drop) zusammen mit dem Check-in zu automatisieren. Damit kann der gesamte Check-in-Prozess an einer Station abgewickelt werden, angefangen von der Sitzplatzauswahl, über den Ausdruck der Boardkarte bis hin zum Druck des Gepäckanhängers und letztlich der Gepäckaufgabe.
Siemens zeigt auf der inter airport Europe diese sogenannte „one stop“- Variante des Systems. Die modulare Lösung beinhaltet mehrere Bag DropVarianten, die auf die individuellen Anforderungen von Flughäfen und Fluggesellschaften angepasst werden können. Dabei sind sowohl offene als auch geschlossene sowie „one-“ oder „two stop“-Systeme möglich.
Gemeinsam mit der zertifizierten Software von Materna ips wird Check-in mit Gepäckaufgabe in weniger als einer Minute möglich. Vorteil ist die intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche. Unabhängig davon, mit welcher Airline Passagiere fliegen oder welche Sprache sie sprechen, sind nur wenige Klicks auf dem Touchscreen nötig. Die Software lässt sich problemlos in die Systeme der einzelnen Fluglinien (DCS) einbinden und entspricht dem von der International Air Transport Association (IATA) verwendeten Standard CUSS (Common Use Self Service). Dadurch können unterschiedliche Fluglinien die gleichen Check-in-Geräte nutzen, die ein Flughafen bereitstellt und wartet. Siemens und Materna ips bieten diese CUSS-basierte Lösung zukünftig für Flughäfen in Europa, Nahost und Asien an.
Baggage Warehouse für maximalen Komfort
Das Baggage Warehouse bietet die Möglichkeit, wie in einem Distributionszentrum, Gepäckstücke aller Art vollautomatisch ein- und auszulagern, bis der jeweilige Flug aufgerufen wird. Das Transfergepäck wird ähnlich wie in einem Hochregallager vollautomatisch verwaltet. Das System vereint die Vorzüge eines schnellen und effizienten Einzeltransports mit einer platzsparenden Sortierung. Dabei werden vertikale Bewegungen von Liften und horizontale von Shuttles ausgeführt. Das Baggage Warehouse kann viele unterschiedliche Gepäckstücke aufnehmen. Es ist modular aufgebaut und kann flexibel dimensioniert werden. Gesteuert wird es von einem intelligenten IT-System, dass die Position eines jeden Trays im Hochregallager kennt. Somit kann das System zum richtigen Zeitpunkt das richtige Gepäckstück wieder in das Gepäckfördersystem einschleusen.
Das Baggage Warehouse kann auch als Early Bag Store (EBS) für die Frühgepäckspeicherung genutzt werden. Statt teuren Regalbediengeräten setzt es ebenfalls auf das Lift&Run-System, dass wesentlich schneller, kostengünstiger und umweltfreundlicher ist als andere Lösungen auf dem Markt. EBS-Systeme sind an Hub-Flughäfen mit vielen Transferpassagieren ebenso im Einsatz wie an Flughäfen, die ihren Passagieren die Möglichkeit des Early Check-ins anbieten. Der maximale Komfort der Fluggäste steht im Fokus, denn die Passagiere sollen sich am Flughafen wohl fühlen und ohne Gepäck zum Essen oder Einkaufen gehen können. Ein Baggage Warehouse mit 6.500 Lagerungsmöglichkeiten wird beispielsweise am Flughafen in Dubai eingesetzt.
Luftfracht: Mehr Zeit und Energie sparen
Flughäfen erleben in der heutigen Zeit eine drastische Zunahme des Luftverkehrs und damit verbunden ein erhöhtes Luftfrachtaufkommen. Auch die Zahl der internationalen Standards nimmt ständig zu. Diese Herausforderung zu meistern, ist ein ehrgeiziges Ziel für Flughäfen, Fluglinien und Behörden. Siemens bietet ein breites Angebot von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen, die unter anderem Flugzeugabfertigern und Logistikdienstleistern helfen, den wachsenden Anforderungen des modernen Flughafenbetriebs gerecht zu werden.
Seit über 30 Jahren hat Siemens Erfahrung in der Umsetzung von Logistikprojekten für Frachtterminals. Zu den internationalen Referenzen zählen komplette Air Cargo-Terminals, wie beispielsweise in Dubai und Hongkong, die weltweit zu den Größten ihrer Art gehören. Die Hardwareund Software-Produkte von Siemens erhöhen nicht nur die Effizienz und Profitabilität, sondern gewährleisten auch die Sicherheit von Luftfrachtsystemen. Als einer der weltweit führenden Anbieter für Materialtransport bietet Siemens vollintegrierte Lösungen für die Errichtung von Frachtabfertigungssystemen aus einer Hand, die sich flexibel und modular auf den jeweiligen Kundenwunsch anpassen lassen. Dabei ist die Steuerungstechnik Totally Integrated Automation (TIA) schon lange Standard, um Engineering- und Inbetriebnahmezeiten sowie Servicekosten zu reduzieren. Für den Transport und die Lagerung von ULDs (Unit Load Device), die verwendet werden, um Gepäck, Fracht und Post auf Großraumflugzeuge zu laden, bietet Siemens sowohl stationäre als auch mobile Anlagen inklusive der Software, um den Materialfluss zu steuern.
Customer Services: Kosten reduzieren und Effizienz erhöhen
Siemens verfügt als Systemhersteller über ein breites Portfolio entlang des gesamten Lebenszyklus: Wichtige Komponenten werden überholt, Maschinensteuerungen und IT-Landschaften auf den neuesten Stand gebracht, bis hin zu umfangreichen Systemerweiterungen und Leistungssteigerungen. Auch Retrofits von Steuerungen gehören dazu.
Kunden in mehr als 20 Ländern und 30 Flughäfen verlassen sich auf den Kundenservice von Siemens: Dazu gehören US-amerikanische Flughäfen wie Newark, Indianapolis und San Francisco sowie die europäischen Flughäfen in Lissabon, Porto, Madrid, Palma de Mallorca, Rom, Mailand und München. Zu den internationalen Referenzen gehören auch die Flughäfen in Dubai, Abu Dhabi und Peking.
CapacityPlus für temporäre Flughafen-Terminals
Mit CapacityPlus können Flughafenbetreiber ihre Abfertigungskapazitäten kostengünstig erhöhen, um die sichere und zügige Abfertigung von zusätzlich zu erwartenden Passagieren sicherzustellen, beispielsweise bei Großveranstaltungen wie die Fußballweltmeisterschaft oder auch während des Umbaus eines vorhandenen Terminals. Hierfür verwendet Siemens ein speziell entwickeltes Terminalkonzept und Layout, um die notwendige Funktionalität zu realisieren. Der Einsatz des Systems ist auch für Low-costCarrier geeignet, um auf schwankende Passagierzahlen schnell und flexibel reagieren zu können. CapacityPlus enthält alle notwendigen Funktionen und Bausteine für ein vollständig ausgerüstetes Zusatz-Terminal und erfüllt die Standards der International Air Transport Association (IATA): Ankunftsbereich mit Gepäckausgabe, Abflugbereich mit Check-in-Schaltern und Gepäckfördersystem und elektronische Kontrollsysteme für eine 100- prozentige Gepäck- und Personensicherheitsüberprüfung. Wartebereiche, sanitäre Anlagen, Energieversorgung und notwendige Einrichtungen für Polizei, Zoll, Erste Hilfe sowie Geschäfte und Restaurants ergänzen das Spektrum.
Siemens hat CapacityPlus bereits an verschiedenen Flughäfen auf der ganzen Welt installiert, wie beispielsweise in Portugal (Lissabon) und Katar (Doha) oder in Südafrika in Port Elizabeth und Bloemfontain. Anlass waren meist Großveranstaltungen und der damit einhergehende Anstieg der Passagierzahlen.
In Angola hat Siemens erst kürzlich vier schlüsselfertige CapacityPlusTerminals für den Flughafenbetreiber ENANA fertiggestellt. Ziel war es, die Kapazität der vier Regionalflughäfen Soyo, Dundo, Saurimo und Luena zu steigern, um die lokale Infrastruktur des Landes zu verbessern. Die Passagiere profitieren jetzt von deutlich mehr Komfort und einer schnelleren Abfertigung.
IT-Integration: Effizienterer Flughafenbetrieb mit Siamos
Flughafenbetreiber benötigen heute dringend ein Gesamtbild über die komplexen und extrem arbeitsteiligen Abfertigungsprozesse sowie über die Ursachen für Probleme und Ausnahmesituationen. Unterschiedliche Steuerungs- und Verwaltungssysteme erlauben in der Regel nur eine eingeschränkte Sicht und liefern isolierte Daten. Mit der Siamos-Software Suite bietet Siemens eine Integrationsplattform, in der Daten über den Betrieb an Flughäfen zusammengeführt, bearbeitet und dargestellt werden. Flughafenbetreiber können den gesamten Betrieb somit ständig und zeitnah analysieren und Maßnahmen ergreifen, um ihn optimal und flexibel an ihre operationalen und betriebswirtschaftlichen Ziele anzupassen.
Über standardisierte Schnittstellen können Informationen aus allen Bereichen des Flughafenbetriebs integriert werden. Siamos überwacht alle wesentlichen Organisationseinheiten, die im Flughafenbetrieb involviert sind, und leitet daraus Entscheidungshilfen und Prognosen ab. Auch Systeme zur Energiewirtschaft, dem Gebäudemanagement oder der Steuerung von Ankunfts-, Abflug- und Transfer-Bereichen können berücksichtigt werden. Über ein lernfähiges Regelwerk macht Siamos auf Basis kumulierter Daten darüber hinaus Vorschläge zur besseren Steuerung des operativen Betriebs und bietet somit auch eine Entscheidungsunterstützung. Durch die Verknüpfung der verschiedenen aber zusammenwirkenden Prozesse werden eine ganzheitliche Optimierung und damit ein effizienter Betrieb ermöglicht.
Die Siamos-Komponenten „Airport Operation Database“, „Process Integration Platform“ und „Flight Information System“ werden aktuell am Flughafen Münster-Osnabrück eingesetzt.
Kürzlich wurde auch das Siamos-Element Fids (Flight Information Display System) am Flughafen Shenyang, dem Drehkreuz der China Southern Airline, in China installiert. Dank der Fids-Lösung konnten problemlos alle Flugzeugbewegungen und Passagierservices, die auf mehr als 400 Monitoren anzeigt werden, vom Terminal 2 auf den neu errichteten Terminal 3 verlagert werden. Die Eröffnung des neuen Terminals Anfang September 2013 erfolgte pünktlich zu den China National Sports Games, so dass das erhöhte Passagieraufkommen während dieser Großveranstaltung reibungslos bewältigt werden konnte.
Auf dem Messestand wird weiterhin die Siamos-Komponente IPM (Integrated Passenger Management) vorgestellt. Diese SmartphoneAnwendung (App) ermöglicht dem Flughafenbetreiber, anonyme Daten über die Nutzung der Flughafen-Infrastruktur von den Passagieren zu erhalten. Im Gegenzug erhalten die Passagiere, die diese App benutzen, individuell angepasste Informationen für ihre Reise. Ein Pilotprojekt startete bereits am Flughafen Wien.
Airval: Der Flughafen-Zubringerzug von Siemens
Airval ist der vollautomatische, fahrerlose Flughafen-Zubringerzug von Siemens. Je nach Passagieraufkommen und den unterschiedlichen Anforderungen großer Flughäfen, kann der Airval mit bis zu sechs Wagen betrieben werden und transportiert so bis zu 30.000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung. Das Val-System zeichnet sich aus durch kurze Zugfolgezeiten (unter einer Minute), Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometer pro Stunde sowie schnelle Beschleunigungsphasen und kurze Abbremsphasen. Grüne Technologien wie die Energierückgewinnung beim Bremsen senken den Energieverbrauch deutlich und machen den Airval besonders umweltfreundlich. Zuverlässige und effiziente Sicherheits- und Antriebstechnik Auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik demonstriert Siemens Building Technologies mit der Managementlösung Siveillance ELS Vantage und der intelligenten Videoüberwachung SitelQ, wie die Sicherheit an einem modernen Flughafen zuverlässig und effizient gewährleistet werden kann. Zum Siemens-Portfolio gehören auch energieeffiziente Antriebslösungen für Cargo- und Baggage Handling-Anwendungen. Die digitale Antriebstechnologie Drives Technologies ermöglicht eine effizientere Ausnutzung der Frequenzen im Vergleich zu analogen Systemen. Weltweit sind bereits mehr als 45.000 Antriebe im Einsatz, die speziell für BHSAnwendungen (G111D) entwickelt worden sind.
Siemens hat als einziger Anbieter weltweit das Know-how, einen kompletten Flughafen auszustatten. Die Palette reicht von Gepäck- und Frachtförderanlagen, Sicherheitssystemen für Passagiere und Gepäck, Lösungen für Gebäude- und Energiemanagement, Systemen für die Flugplatzbefeuerung und das Straßenverkehrsmanagement bis zu IT- und Telekommunikationslösungen und der Überwachung von Serviceflotten sowie dem Projektmanagement zur Integration all dieser Gewerke. Dienstleistungen für Betrieb und Wartung über den Lebenszyklus eines Flughafens runden das Portfolio ab.